In diesem Beitrag geht es um die ständige Unzufriedenheit des Partners und warum es dir nur schadet, diese als persönliche Kritik an dir zu verstehen.
Deine größte Angst ist jetzt, dass er an der Beziehung zweifelt und du nichts mehr dagegen tun kannst.
Dieser Beitrag öffnet dir die Augen dafür, warum es jetzt richtig ist, das zu tun, worauf du als letzte Idee gekommen wärst: deinen Fokus (wieder) voll auf dich zu richten.
Mein Name ist Alkan Oeztuerk. Ich bin B. A. Psychologie und Coach bei Beziehungstraum.de. Bereits seit 2014 helfe ich Frauen und Männern in ihrem Liebesleben und heute lernst du, wie du mit der Unzufriedenheit deines Partners umgehen kannst.

Was ist eigentlich Unzufriedenheit?

Unzufriedenheit ist ein Pseudogefühl. Das sind Zustände, die wir als Gefühl beschreiben, aber in Wahrheit werden sie durch echte Gefühle ausgelöst und überspielen diese.
Sie lenken uns also vom eigentlichen Auslöser ab.
Das erschwert es, die Ursache des Problems zu lösen. Diese Beispiele für Pseudogefühle erleichtern es dir, das Konzept zu verstehen:
- Du hast schlecht geschlafen. Schon morgens nervt dich der Verkehr, der Chef hat neue Aufgaben für dich und dann will dein Partner dich auch noch überreden, am Wochenende mit zur Schwiegermutter zu kommen. Du hast das Pseudogefühl, die ganze Welt hätte sich gegen dich verschworen. Die echten Gefühle hier sind Erschöpfung und vielleicht auch Überforderung. Sie lösen deine Befürchtung aus, heute sei alles gegen dich.
- Dein Partner hat im Streit etwas gesagt, was du seitdem nicht mehr aus dem Kopf bekommst. Ihr habt das nicht geklärt und du siehst ihn durch andere Augen, wie durch einen Filter, da du dich immer fragst: Hat er es ernst gemeint? Du befürchtest, deine Gefühle haben sich verändert. Die echten Gefühle hier sind: Trauer, Enttäuschung, Wut und Verunsicherung. Sie lösen sehr komplexe Gedanken aus, die deine Gefühle vor dir selbst verbergen.
Unzufriedenheit ist also Ausdruck dafür, dass bei deinem Partner etwas grundsätzlich nicht passt.
Achtung – das bedeutet nicht, dass etwas an dir ihm nicht passt. Unzufriedenheit kommt in den meisten Fällen tief von innen und wird höchstens durch äußere Einflüsse wie die Partnerschaft verstärkt oder zum Vorschein gebracht.
Unzufriedenheit in der Partnerschaft
Zunächst wolltest du ihn unbedingt bekommen, jetzt seid ihr zusammen – und er kritisiert und nörgelt andauernd.
In den natürlichen Phasen unserer Beziehung ist es normal, dass wir nach der großen Verliebtheit die Unterschiede zwischen einander feststellen und auf einmal merken, dass wir doch nicht das perfekte Gegenstück sind.
Das ist aber nicht schlimm, es gehört dazu und gelegentliche Unzufriedenheit somit auch. Wenn du dich aber fragen musst: „Warum kritisiert er mich ständig?“, dann ist das keine normale Entwicklung mehr. Seine Unzufriedenheit und die ständige, sicherlich auch unberechtigte Kritik an dir kann folgende Gründe haben.
Warum ist man nie zufrieden?

Es gibt Menschen, die immer nach dem Haar in der Suppe suchen müssen, auch wenn sie vieles haben, worüber andere glücklich wären.
Ihnen fehlt selbst etwas Grundlegendes:
- Sicherheit
- Stabilität
- Erfüllung
Ihr Fehler liegt darin, nicht nach innen zu schauen, sondern die Erwartung an andere zu stellen.
Du als Partnerin sollst ihm geben, was er in sich selbst nicht finden kann und worum er auch gar nicht bemüht ist.
Das kannst du aber gar nicht.
Nichts, was du tust, könnte ihm wirklich das Gefühl von Erfüllung geben. Er muss diese Reise selbst antreten.
Unaufgelöste Streitigkeiten: Probleme, Probleme, Probleme
Mehr Hoffnung gibt es, wenn er einfach von seinen eigenen Problemen erdrückt wird.
Was ist gerade los in seinem Leben und wie bewältigt er das? Wenn alles zu viel wird, sieht er auf einmal Probleme, wo früher keine waren. Sein Verhalten ändert sich, er wird vielleicht abweisend oder aufbrausend und du reagierst darauf – damit wird er noch unzufriedener.
Überfordernde Probleme entwickeln sich zu einer Abwärtsspirale, die immer neue Probleme nach sich zieht.
Du erkennst die Situation aus unserem Beispiel zu den Pseudogefühlen wieder?
Andersherum kann es ganz genauso laufen.
In einem Streit wurde etwas gesagt oder getan, was nicht besprochen und abgeschlossen wurde. Das schwirrt ihm jetzt im Hinterkopf herum und da Menschen dazu veranlagt sind, Lösungen zu suchen und Erfahrungen in Schubladen zu stecken, sucht er sich jetzt selbst die Erklärung.
Du hast ihm an den Kopf geworfen, dass er dich nicht im Haushalt unterstützt und du mit ihm mehr Arbeit hast, als ohne ihn?
Das fühlt sich für dich zwar in dem Moment so an, kann aber mehr in ihm auslösen, als dir bewusst ist.
Vielleicht hat seine Mutter so etwas auch zu ihm gesagt und du bist damit unbewusst in eine offene Wunde getappt.
Das Ergebnis?
Dein Partner versteht alles als Vorwurf, er ist jetzt sensibilisiert und lässt den Schmerz dieser Kindheitswunde ungefiltert an dir aus.
Wie mit ständiger Unzufriedenheit des Partners umgehen?

Gründe sind Ursachen, aber keine Rechtfertigungen. Du musst ständige Unzufriedenheit des Partners nicht hinnehmen.
Ob es so weit ist, dass eure Beziehung nachhaltig Schaden genommen hat, erfährst du hier: 10 kaputte Anzeichen für eine Beziehung – oft kannst du aber noch aktiv etwas tun.
Dazu musst du aber einen wichtigen Grundsatz verstehen: Druck erzeugt Gegendruck.
Was heißt das? Dass deine Aktivität keinen Druck bei ihm auslösen darf. Was jetzt ganz falsch wäre:
- Ihn unter Druck setzen, dir zu sagen, was los ist. Liegen die Ursachen tiefer, wird er dir darauf wahrscheinlich keine Antwort geben können. Es ist ihm selbst nicht bewusst.
- Ihm immer wieder sagen und zeigen, wie sehr er dir mit seinem Verhalten wehtut.
- Mehr gemeinsame Aktivitäten planen, ihm eine (Paar-)Therapie vorschlagen oder Zukunftsvisionen teilen
Du nimmst den Druck komplett raus. Wie?
Indem du dich eine Weile auf dich und nur auf dich fokussierst.
Gehe jetzt Schritt für Schritt vor.
Schritt 1: Reden
Sage deinem Partner, dass du dich seiner ständigen Unzufriedenheit nicht weiter aussetzen wirst. Mach ihm keine Vorwürfe, diskutiere nicht mit ihm, mache ihm eine Ansage.
Es spielt gar keine Rolle, was er darauf sagt, ob er das begrüßt oder versucht, dich davon abzuhalten.
Schritt 2: Widme dich dir selbst
Es wirkt absolut kontraintuitiv.
Du willst deine ganze Energie in eure Beziehung stecken. Wie soll es helfen, dich jetzt auf deine eigenen Bedürfnisse zu fokussieren und ihn weniger wichtig zu nehmen?
Weil Männer sich in deiner Abwesenheit verlieben und er Zeit für sich benötigt, um sich bewusst zu werden, was ihm wichtig ist und was gerade wirklich in ihm vorgeht.
Du wiederum hast genügend mitgemacht und benötigst ebenfalls Kraftquellen, die dir wieder neue, positive Energie spenden.
Schritt 3: Bestätige positive Entwicklungen von ihm
Schritt 2 heißt nicht, dass du ihn aus deinem Leben ausschließen sollst.
Kontakt habt ihr weiter, aber wenn er wieder unzufrieden wird und nörgelt, gehst du und hast andere Dinge zu tun. Er wird bald erkennen, dass deine Ansage keine leeren Worte waren.
Wenn ihm etwas an dir liegt, muss er anfangen, zu arbeiten.
Er muss die Gründe seiner Unzufriedenheit hinterfragen.
Du stößt damit das an, was er allein auf deine Bitten und Worte hin nie gemacht hätte. Wenn er den richtigen Weg findet, ist es notwendig, dass du das lobst und anerkennst.
So erkennt er, was du willst und was du nicht willst.
Er wird lernen: Wenn er seine Partnerin mit Wertschätzung und Ehrlichkeit behandelt, in sich hineinschaut und erkennt, was ihn wirklich bewegt, führt das zu einem hervorragenden Ergebnis. Lässt er seine Unzufriedenheit weiter an dir aus, bist du irgendwann womöglich weg.
Hausaufgaben – Ständige Unzufriedenheit des Partners
In diesem Beitrag haben wir über die ständige Unzufriedenheit des Partners gesprochen. Du hast den Grund hinter dieser Unzufriedenheit gelernt.
Ebenso weißt du nun, was zu tun ist. Folge den drei Schritten in dem Beitrag, um mit dieser Situation erfolgreich umgehen zu können.
Als Nächstes empfehle ich dir das E-Book, „Die WhatsApp Nachricht“. In diesem kostenfreien E-Book geht es darum, was du tun kannst, wenn der Partner sich plötzlich zurückzieht und sich weniger meldet. Ich stelle dir einige Text-Vorlagen vor, die du heute noch anwenden kannst.
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