Eine Beziehungspause beschreibt die Auszeit, die man als Paar gegenseitig vereinbart. Diese Auszeit hat einen Grund, welcher der Beziehung im besten Fall helfen kann. Macht die Beziehungspause in deiner Situation auch Sinn? Wie spricht man so ein Thema an?
Eine kleine Pause in der Beziehung kann vielen Paaren helfen. Vor allem, wenn man schon seit einer langen Zeit unzufrieden ist und nicht weiß warum.
Mit der Beziehungspause kannst du einen Schritt zurückgehen und deinen Partner objektiv betrachten.
Diese Entscheidung kann in vielen Fällen eine Beziehung vor dem Scheitern aufhalten.
Mein Name ist Alkan Oeztuerk. Seit 2014 helfe ich Frauen und Männer in ihren romantischen Beziehungen. Und in diesem Beitrag sprechen wir über erschöpfte Partnerschaften und wie eine Beziehungspause helfen kann.
Noch bevor du eine Entscheidung treffen kannst, musst du schauen, ob es für dich überhaupt Sinn ergibt. Denn eine Beziehungspause dient dazu, dass man sich selbst als Individuum wiederfindet.
Es ist nicht unbedingt eine Strategie um die Beziehung zu retten. Es kann auch dazu dienen. Allerdings ist es nicht der Sinn dahinter.
Du wirst dein verlorenes ich wieder finden. Und im besten Fall wirst du mit deinem Partner wieder stark und leidenschaftlich zusammen kommen.
Wann macht eine Beziehungspause Sinn?

Es gibt bestimmte Fälle, wo eine Beziehungspause deiner Beziehung guttun könnte. In diesem Abschnitt des Beitrags möchte ich dir einige Situationen vorstellen.
Deine Aufgabe besteht nur darin, dich selbst in diesen Punkten zu erkennen. So kannst du dir sicher sein, dass diese Entscheidung die bestmögliche Handlung darstellt.
1. Euer Streit hat kein Ende
Wenn ihr euch streitet, dann wird es heftig. In den meisten Situationen hört der Streit gar nicht auf.
Es kann sein, dass ihr euch wegen einer Socke auf dem Boden tagelang vermeidet.
Du gehst du aus dem Weg.
Er tut dasselbe.
Und das tatsächlich wegen Gründen wie eine Socke, der nicht aufgehoben wurde.
- Haben sich eure Konflikte in einen Ego-Wettbewerb entwickelt?
- Werden diese Situationen häufiger?
Dann hast du mit einer Beziehungspause die Möglichkeit dich zu erholen.
Es ist auch definitiv empfehlenswert. Denn je öfter man sich über ein bestimmtes Thema streitet – aber keine Lösungen findet –, desto unerträglicher wird es. Mit der Zeit werden dann viele Paare zu Feinden. Das solltest du vermeiden.
2. Du bist dir nicht sicher.
Du bist zwar in einer Beziehung mit dieser Person. Aber gleichzeitig bist du dir nicht sicher, ob es eine Zukunft hat.
Ich spreche hier nicht von einer Bindungsangst.
Dir gefällt es mit ihm zusammen zu sein. Allerdings bist du persönlich nicht 100 Prozent bereit eine ernste Beziehung einzugehen.
Deshalb fällt’s dir auf, dass du dich ab und zu emotional zurückziehst.
Falls du dich in so einem emotionalen Zustand befindest, dann ist eine Beziehungspause sinnvoll.
In der Auszeit kannst du dir dann Gedanken machen, ob du wirklich emotional, körperlich und geistig in eine Beziehung investieren möchtest. Denn eine Beziehung ist ebenfalls ein Projekt, das man mit einer Person angefangen hat.
Was passiert, wenn du bei einem wichtigen Projekt auf der Arbeit immer abwesend bist?
Du hast mich verstanden.
3. Dein Partner hat dich betrogen.
Viele Menschen lieben trotzdem den Partner, auch wenn sie betrogen wurden. Betrug ist in vielen Situationen nicht ein definitiver Grund, um sich zu trennen.
Es ist ein tiefer Vertrauensbruch. Allerdings neigen sich viele Personen dazu, dem Partner zu verzeihen.
Zumindest möchten sie es ausprobieren, weil sie noch die Hoffnung haben.
Möglicherweise befindest du dich in dieser Situation.
Vielleicht hast du gemerkt, dass es nicht einfach ist, die Beziehung wie vorher weiterzuführen. Das ist völlig normal.
Du zweifelst jeden Tag und denkst „War das die richtige Entscheidung? Wird er mich noch mal betrügen?“.
Wichtig: Falls du nach einem Betrug ihm noch nicht verzeihen konntest, dann macht eine Beziehungspause auf jeden Fall Sinn. Denn mit Zweifel und Ängsten wirst du keine glückliche Beziehung führen können.
In der Auszeit musst du auf jeden Fall in dich gehen; sowohl dein Leben genießen, aber auch eine klare Entscheidung treffen. Wenn du wieder zurückkommst, dann mit einer 100-prozentigen Entscheidung. Keine „Ich versuch’s mal“.
Das führt zu Misserfolg.
4. Du bist seit Langem nicht mehr zufrieden.
Deine Beziehung fühlt sich schon seit Monaten, vielleicht auch seit Jahren wie eine Arbeit an.
Du bist nicht mehr leidenschaftlich. Außerdem hast du keine Lust mehr mit ihm etwas zu unternehmen.
Viele Sachen stören dich.
Tipp: Versuchst du die meiste Zeit deinem Partner aus dem Weg zu gehen? Achte darauf. Falls du ohne ihn zufriedener bist und mehr Spaß hast, dann hat es eine Bedeutung.
In diesem Fall fehlt dir etwas in der Beziehung.
In der Beziehungspause kannst du dir Gedanken machen. Versuche herauszufinden was dir fehlt.
Wichtig: Du findest nichts Bestimmtes, was dich an deinem Partner oder in der Beziehung stört? Darüber hinaus behandelt er dich eigentlich außergewöhnlich gut? Dann solltest du die Beziehungspause vermeiden und eine Trennung angehen.
Die 5 notwendigen Regeln einer Beziehungspause

Falls du dich für eine Beziehungspause entschieden hast, dann musst du einige Regeln beachten.
Du möchtest dir selbst was guttun, allerdings solltest du deinen Partner emotional nicht vermeiden. Ich habe bei vielen Paaren gesehen, dass sie nach einem Konflikt einfach nicht mehr kommunizieren.
Sie halten sich fern.
Telefonieren oder schreiben einige Tage, vielleicht auch Wochen nicht mehr.
Ohne es kommuniziert zu haben beginnen viele Menschen eine „kurzfristige“ Beziehungspause.
Das ist der falsche Weg.
Somit wirst du dir und deinem Partner mehr Schaden hinzufügen. Das solltest du auf jeden Fall vermeiden!
Hier sind die 5 Regeln.
1. Regel: Finde heraus, warum du die Beziehungspause benötigst.
Nehme dir an einem Tag 60 bis 90 Minuten Zeit und schreibe deine Gedanken auf. Du solltest auf eine Reise gehen und deine innere Welt erkunden.
Die erste Regel verschafft dir Klarheit.
Eine Pause zu nehmen bringt im Endeffekt nichts, wenn du nicht weißt, warum du es tust.
- Willst du die Beziehung reparieren?
- Möchtest du dich verstehen?
- Hast du dich selbst in deiner inneren Welt verloren?
- Willst du Sicherheit erlangen?
- Möchtest du deine Grenzen und Bedürfnisse erkunden?
Es kann alles Mögliche sein.
Deshalb musst du dir diese Zeit nehmen und den Grund für dieses Bedürfnis entdecken.
Stelle dir am besten die folgenden Fragen:
- Welche Gedanken ziehen dich in der letzten Zeit runter?
- In welchen Momenten fühlst du dich traurig?
- Wann hast du dich das letzte Mal richtig glücklich mit deinem Partner gefühlt?
- Was stört dich an deinem Partner?
- Welche Wünsche hast du in der Beziehung, die noch nicht erfüllt wurden?
- Wie sehr beeinflusst er deine Laune?
Nachdem du all diese Fragen in Detail beantwortet hast, stellst du dir nun die letzte Frage:
„Warum möchte ich ausgerechnet jetzt in diesem Moment eine Beziehungspause?“
Wichtig: Du solltest dir bei der letzten Frage viel Zeit zum Nachdenken nehmen. Beeile dich nicht. Denke nach und schreibe sehr viel. Plane das am besten in deinen Kalender ein.
2. Regel: Teile deine Entscheidung mit ihm.
Vergiss nicht. Die Beziehungspause ist nicht nur was für dich, sondern auch für deinen Partner.
Deshalb solltest du deine Entscheidung mit ihm teilen. Offen und ohne etwas zurückzuhalten.
Falls er dir Fragen stellt, kannst du sie nun mit Klarheit beantworten. Du kennst nun dein Warum.
Apropos, Fragen von seiner Seite aus sind selbstverständlich. Darauf solltest du dich mental vorbereiten.
Aber mach dir hier keinen Druck.
Beantworte seine Fragen und erkläre ihm die positive Auswirkung einer Beziehungspause.
Wichtig: Die Entscheidung solltest du ihm PERSÖNLICH mitteilen. Nicht durch ein Telefonat oder eine Textnachricht. Das ist nur feige und respektlos. Außerdem wirst du seine Körpersprache besser verstehen, wenn du ihn vor dir hast.
3. Regel: Legt einige Regeln fest.
Eine Beziehungspause ist ja eine komplette Auszeit.
Ohne Verantwortungen.
Ohne Verpflichtungen gegenüber dem Partner.
Das bedeutet, dass ihr euch „eigentlich“ in dieser Phase wie getrennt benimmt. Natürlich heißt das nicht, dass jeder tun kann, was er oder sie möchte.
Deshalb kommen hier einige Regeln ins Spiel.
Ihr solltet darüber sprechen, was in dieser Phase erlaubt ist.
- Darf man mit anderen Personen schlafen?
- Oder ist es nur erlaubt, kleine Flirts zu haben und nichts Weiteres?
- Vielleicht sind Flirts komplett verboten?
- Werdet ihr euch kontaktieren können?
- Sind Telefonate erlaubt?
- Oder vielleicht gar keine Kommunikation?
- In welchen Notfallsituationen dürft ihr euch kontaktieren?
Wenn ihr zusammen wohnt, dann könnt ihr die Regeln dafür anpassen.
Mein Tipp: Falls es möglich ist, solltet ihr euch in der Beziehungspause gar nicht sehen. Außer natürlich, wenn eine Notfallsituation entstanden ist. Am besten geht man komplett auseinander. Somit kann man objektiv in sich gehen und die eigene Welt erkunden.
4. Regel: kein bestimmter Zeitraum
Viele Paare machen es so, dass sie sich eine bestimmte Zeit versprechen.
„Wir können nach 2 Wochen wieder sprechen.“
„Lass uns diese Pause nur eine Woche machen.“
Fehler!
Möglicherweise wirst du diese Zeitbeschränkung nicht einhalten können. Was meine ich mit einhalten?
Natürlich kannst du ihm wieder nach 2 Wochen schreiben. Ihr könntet euch wieder sehen.
Doch das bedeutet nicht, dass du dich erholt hast.
Vielleicht brauchst du noch etwas Zeit, um dich besser verstehen zu können. Oder dein Partner benötigt mehr Zeit, weil er sich noch nicht klar ist.
Das ist völlig normal.
Deshalb sollte man keinen bestimmten Zeitraum festsetzten. Das ist ein großer Fehler.
Nimm dir einfach so viel Zeit, wie du nur brauchst.
Für deinen Partner gilt das gleichfalls.
5. Regel: Genieße die Pause
Da ihr nun alles abgesprochen und gegenseitig eingewilligt habt, kann die Beziehungspause starten.
Diese Zeit ist für deine mentale und emotionale Gesundheit von großer Bedeutung.
Wichtig ist, dass du in dieser Phase nicht leidest. Viele Menschen machen sich diese Pause zu einer Quälerei.
Wie in einem Drama-Film.
Nein. Dein Ziel sollte sein, diese Zeit zu genießen.
- Experimentiere mit neuen Hobbys.
- Triff deine Freundinnen und geht zu einer Party.
- Treffe dich mit alten Bekannten aus der Schulzeit.
Genieße einfach jede Sekunde.
Allerdings solltest du dir auch Zeit dafür nehmen, dich zu verstehen. Um das zu erreichen, wirst du ab heute ein Tagebuch führen.
Hier kannst du zwar deinen Tag aufschreiben. Jedenfalls dient dieses Tagebuch als eine Art Selbsttherapie.
Schreibe deine Gedanken und Emotionen auf.
- Wie hast du dich heute gefühlt?
- Was hat dir heute Spaß gemacht?
- Was würdest du gerne in deine Beziehung einbringen?
- Wer hat dich glücklich gemacht?
- Was vermisst du an deinem Partner?
Du kannst auch selbst Fragen erstellen und diese jeden Tag beantworten.
Also nicht leiden, sondern genießen!
Fazit – Beziehungspause, ja oder nein?
Hast du dich nun entschieden?
Wir sind am Ende des Beitrags. Jetzt hast du alles in deiner Hand, um eine Beziehungspause einzuführen.
Du weißt auch genau, ob es für dich Sinn ergibt oder nicht.
Als Letztes möchte ich, dass du die folgenden Hausaufgaben erledigst.
1. Entscheide dich. Schaue dir die List unter „Wann macht eine Beziehungspause Sinn?“ an. Wenn dich die Punkte ansprechen, dann kannst du die Pause einführen. Wende anschließend die 5 wichtigen Regeln an.
Wichtig: Falls du dir noch nicht sicher bist, dann beschreibe deine Situation unten in den Kommentaren. Ich werde dir weiterhelfen.
2. Wenn du tiefer in das Thema einsteigen willst, empfehle ich die 5-stufige Analyse über die 5 Arten von Männern zu machen. Maximale Dauer der Analyse beträgt 2 Minuten. Nach der Analyse wirst du erfahren, was für ein Männertyp er ist und was er sich in einer idealen Beziehung wünscht. Somit kannst du ihn und sein Verhalten besser verstehen. Fange unten an.